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Aiwanger "Unsere gute Lösung für das Rotwild-Management in der Rhön wird Tieren und Grundbesitzern gerecht"

MÜNNERSTADT  Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger hat Beteiligte aus Bayern und Thüringen an einen Tisch geladen und mit ihnen eine passgenaue Lösung für das Rotwild-Management in der Rhön erarbeitet. Das Ziel der Diskussionsveranstaltung in Kloster Maria Bildhausen war ambitioniert: Es galt, einen Weg zu finden, wie die genetische Situation beim Rotwild in der länderübergreifenden Rhön im Einklang mit der Land- und Forstwirtschaft verbessert werden kann.

 

Aiwanger: „Wir sind hier gemeinsam auch im Sinne des Artenschutzes ein großes Stück weitergekommen und haben eine gute und punktgenaue Lösung entwickelt. Dazu zählt einerseits, den genetischen Austausch des Rotwilds in der Rhön und den Haßbergen zu unterstützen, indem wir in festgelegten Bereichen Hirsche bis nach der Brunft durch rotwildfreies Gebiet wandern lassen. Danach kann die Jagd dort zwischen November und Januar regulär erfolgen."

 

In der Rhön liegen auf bayerischer Seite zwei Gebiete, in denen laut Ausführungsverordnung zum Bayerischen Jagdgesetz Rotwild leben darf: Die Haßberge mit 18.000 Hektar (ha) und das große, nah an der Landesgrenze zu Thüringen gelegene Gebiet Spessart/Rhön mit 168.000 ha. Die Rotwildhegegemeinschaften aus der bayerischen, thüringischen und hessischen Rhön hatten zuvor in einem  Positionspapier ihre Sorge um das heimische Rotwild formuliert.

 

Insbesondere in den Haßbergen, einem sehr kleinen Rotwildgebiet mit einem Bestand von rund 80 Tieren, stagnieren die Abschusszahlen seit Jahren in auffälliger Weise. Dass der Bestand nicht wächst, lässt Experten befürchten, dass als Folge von Inzucht bereits die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein könnte. Das Rotwildgebiet Haßberge wird unter anderem durch eine Autobahn vom größeren Rotwildgebiet Spessart/Rhön isoliert. Das Auftreten des Wolfes in der Region versetzt die Verantwortlichen zusätzlich in Unruhe.

 

Der Einladung des Jagdministers und des Betriebs Bad Königshofen der Bayerischen Staatsforsten (BaySf) waren unter anderem Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik, Hegegemeinschaftsleiter, Jagdgenossenvertreter, der Vorsitzende des Bayerischen Waldbesitzerverbands, Kreisgruppenvorsitzende des Bayerischen Jagdverbands sowie Mitglieder des Obersten Jagdbeirats gefolgt.
 

Als konkreten nächsten Schritt kündigte Aiwanger an, dass sein Ministerium in enger Abstimmung mit den drei betroffenen Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge eine Gebietskulisse erarbeiten wird, wo Hirsche künftig zeitweise auf ihren Wanderungen geschont werden könnten. Auch werde man Kontakt zum Bundesforst aufnehmen, der den Truppenübungsplatz Wildflecken jagdlich bewirtschaftet.

 

Aiwanger: „Im Sinne des Grundbesitzes werden unsere Jagdbehörden verschärft darauf achten, dass in den rotwildfrei zu haltenden Revieren kein Kahlwild geduldet oder gar illegal gefüttert wird. Es ist nicht geplant, die Rotwildgebiete zu erweitern oder die Bestände anwachsen zu lassen."


Pressemitteilung-Nr. 344/25
An dem Fachgespräch zur Situation des Rotwildes im Grenzbereich Bayern Thüringen beteiligten sich rund 45 Vertreter von Landes- und Kommunalpolitik, von Interessenverbänden des Wald- und Grundbesitzes, der Jagd und des Tierschutzes aus Bayern und Thüringen, Mitglieder des bayerischen Obersten Jagdbeirats und Vertreter der Bayerischen Staatsforsten. Foto: Vivienne Klimke
An dem Fachgespräch zur Situation des Rotwildes im Grenzbereich Bayern Thüringen beteiligten sich rund 45 Vertreter von Landes- und Kommunalpolitik, von Interessenverbänden des Wald- und Grundbesitzes, der Jagd und des Tierschutzes aus Bayern und Thüringen, Mitglieder des bayerischen Obersten Jagdbeirats und Vertreter der Bayerischen Staatsforsten. Foto: Vivienne Klimke
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