Aiwanger: "Bayern darf nicht von Importfleisch abhängig werden - Schweinehalter können Überbrückungshilfe beantragen"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger teilt die Sorgen des Bayerischen Bauernverbands vor einem zunehmenden Wegbrechen der Tierhaltung in Bayern. Insbesondere die bayerischen Schweinehalter sind aktuell stark von den Corona-Auswirkungen betroffen, da der Absatz von Schweinefleisch in der Gastronomie aufgrund Lockdowns und Coronarestriktionen massiv eingebrochen ist und Volksfeste, Grillpartys und Feierlichkeiten in großem Umfang abgesagt wurden - zuletzt die Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern.

 

Aiwanger verweist allerdings auf die Möglichkeit für betroffene Landwirte, Corona-Überbrückungshilfen zu beantragen: „Die bayerischen Schweinehalter befinden sich in einer Existenzkrise aufgrund ruinös niedriger Fleischpreise für die Erzeuger. Wenn hier nicht kurzfristig auch politische Lösungen gefunden werden, gibt es in Bayern in wenigen Jahren keine eigene Schweineproduktion mehr und wir sind von Nahrungsmittelimporten abhängig. Das wäre politisch verantwortungslos. Kurzfristig verweise ich auf die Corona-Überbrückungshilfen, die mittlerweile von mehreren hundert Schweinehaltern beantragt wurden, rund 200 Betriebe haben bereits ihr Geld bekommen. Das kann den Schaden wenigstens etwas mildern. Ich appelliere an alle Schweinehalter, für ihren Betrieb beispielsweise vom Steuerberater die Möglichkeit prüfen zu lassen, Überbrückungshilfe aufgrund Umsatzeinbruch zu bekommen.“

 

Die Überbrückungshilfe muss von sogenannten „Prüfenden Dritten“ wie Steuerberatern beantragt werden und wird aus Bundesmitteln finanziert und von der IHK für München und Oberbayern abgewickelt. Dazu muss ein coronabedingter Umsatzeinbruch des Betriebes von mindestens 30% im Vergleich zu 2019 nachgewiesen werden. Aktuell wurden die Überbrückungshilfen bis 31.3.2022 verlängert. 

 

Aiwanger verweist auf den dramatischen Rückgang der schweinehaltenden Betriebe in Bayern auf derzeit nur noch rund 4000 Betriebe. Bei einem anhaltenden Preistief wird damit gerechnet, dass sich diese Zahl in Kürze halbieren könnte. Noch in den 1990er Jahren gab es in Bayern über 90 000 Schweinehalter. Aiwanger: „Wir müssen verhindern, dass es in wenigen Jahren auf unseren Volksfesten nur noch dann Bratwürstchen und Schweinebraten gibt, wenn das Containerschiff aus Übersee ausreichend Ware bringt. Wir sehen bei Masken, Halbleitern und vielen anderen Produkten, wohin Importabhängigkeit führen kann. Bei Versorgungsengpässen mit Grundnahrungsmitteln wäre das lebensgefährlich. Wir brauchen unsere Bauern.“

 

Ansprechpartner:

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 439/21
Ansprechpartner
Prinzregentenstraße 28, 80538 München