Aiwanger: "Oberstes Ziel ist es, Menschenleben zu retten - Zukunft bayerischer Firmen in der Ukraine vor großer Herausforderung"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärt zur Lage in der Ukraine: „Der russische Angriff auf die Ukraine hat bereits zahlreiche Menschenleben gekostet und bedroht weitere. Auch hunderte bayerische Firmen haben Investitionen und vielfach auch eigene Standorte in der Ukraine. Wichtige bayerische Unternehmen mit intensiven Geschäftsbeziehungen in die Ukraine sind unter anderem MAN Truck & Bus, MAN ES, Siemens, Leoni, Kromberg & Schubert und die Knauf Gruppe. Gerade auch im Zulieferbereich für die Automobilindustrie sind viele Arbeitsplätze angesiedelt."

 

Um sich ein Bild der Lage zu machen, fand heute bereits ein Gespräch zwischen Aiwanger und dem Repräsentanten Bayerns in der Ukraine, Alexander Markus, statt. Der Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Handelskammer und gleichzeitig Beauftragte der bayerischen Wirtschaft, ist aufgrund der Zuspitzung der Sicherheitslage und der Ausreiseaufforderung des Auswärtigen Amtes bereits aus Kiew abgereist und befindet sich in Deutschland. Nach seinen Angaben sind die Menschen in Kiew heute morgen gegen 4 Uhr durch Explosionen aufgeschreckt worden. Es wurden vor Ort militärische Ziele wie der Militärflughafen bombardiert. Völlig unklar ist, wie sich die Lage weiter entwickelt.

 

Aiwanger: „Oberstes Ziel ist es derzeit, Menschenleben zu retten. Auch deutsche Geschäftsführer von Firmen haben die Ukraine bereits verlassen oder sind dabei. Mitarbeiter werden in Sicherheit gebracht, soweit dies möglich ist."

 

Als Nächstes stelle sich für die bayerische Wirtschaft die Frage, inwiefern die Sicherheitslage weiter eskaliert und auch Lieferketten abreißen, was dann wieder Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit bayerischer Standorte hat. Gegebenenfalls seien dann Verlagerungen notwendig, was aber viele Monate dauern dürfte. Aiwanger hält es deshalb für dringlich, ein Bundesprogramm zur Anpassung von Lieferprozessen auf den Weg zu bringen und in enger Abstimmung mit der Wirtschaft umzusetzen.

 

Bereits heute führt der bayerische Wirtschaftsminister weitere Gespräche zur Frage der Versorgungssicherheit mit Gas, für morgen ist eine Wirtschaftsrunde mit betroffenen Unternehmen anberaumt. Aiwanger beantragt auch eine zeitnahe Wirtschaftsministerkonferenz, bei der er den stellvertretenden Vorsitz inne hat. 

 

Die Ukraine und Bayern haben ein Handelsvolumen von knapp einer Milliarde Euro. Aus der Ukraine werden Elektrotechnik, Holzwaren, und Ernährungsprodukte importiert. Die wichtigsten bayerischen Exportwaren sind Maschinen, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse. Die Ukraine nimmt den 43. Rang aller Länder im bayerischen Außenhandel ein.

 

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Leiter Pressereferat

 


Pressemitteilung-Nr. 91/22
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