Aiwanger: "Wir wollen, dass die Chemieindustrie weiter in Bayern produziert. Dafür ist extrem viel Strom und Wasserstoff erforderlich"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat sich für den Einsatz grünen Wasserstoffs in der Chemieindustrie stark gemacht. Bei einem Runden Tisch mit Vertretern dieser für Bayern bedeutenden Industriebranche in Burghausen sagte Aiwanger: "Wir wollen, dass die Chemieindustrie weiter in Bayern produziert und die Weichen so stellen, dass der Wandel zur Klimaneutralität gelingt. Dafür ist extrem viel Strom und grüner Wasserstoff erforderlich. Wir setzen uns daher dafür ein, dass schnell genug ausreichend Strom und Wasserstoff für das Chemiedreieck bereitsteht."

 

Von der Bundesregierung forderte Aiwanger eine rasche Entscheidung für ein bundesweites Wasserstoffnetz im europäischen Verbund mit Anbindung Bayerns. Zudem kündigte der Staatsminister an, sich bei der Bundesnetzagentur für eine zusätzliche 380-Kilovolt-Stromleitung in das Chemiedreieck einzusetzen, die von Vertretern der Initiative ChemDelta Bavaria dringend gefordert wird. In der Initiative haben sich 18 Unternehmen im Bayerischen Chemiedreieck, darunter Wacker, OMV, Linde, AlzChem und Clariant, zusammengeschlossen.

 

Bei dem Runden Tisch wurde das Forschungsprojekt "Trans4In" vorgestellt, mit dem die künftigen Energiebedarfe für ein CO2-neutrales Chemiedreieck erhoben wurden. Der Strombedarf des Chemiedreiecks wird sich demnach bis 2030 verdoppeln und ohne Wasserstoffversorgung sogar knapp verdreifachen.

 

Aiwanger versicherte: „Wir engagieren uns für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und stehen im ständigen Austausch mit Fernleitungsnetzbetreibern. Bayern wird 100 Millionen Euro in den Aufbau einer leistungsfähigen bedarfsgerechten Wasserstoffinfrastruktur in Bayern investieren. Daneben ist ein zügiger Ausbau der Wasserstoffpipeline-Infrastruktur zwischen Italien, Österreich und Bayern erforderlich.“ Zudem sei es wichtig, zusätzliche Erneuerbare Energie in der Region zu erzeugen. "Es müssen 40 bis 50 Windräder in den Staatsforsten nahe des Chemiedreiecks errichtet werden, die zur Deckung des Strombedarfs beitragen", erklärte der Staatsminister.

 

Produkte der Chemieindustrie sind bedeutend für den Klimaschutz, Beispiele sind Membranen für Elektrolyseure, Rotorblätter für Windräder oder die Elektronik für Smart Grids. In Burghausen produziert Wacker das für Photovoltaik und Chips benötigte Polysilicium.

 

„Die Produktion wichtiger Chemikalien ist einerseits wichtig für den Standort und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Wohin es führt, wenn essentielle Produkte nicht in Europa produziert werden, haben wir während der Pandemie und bei den Lieferschwierigkeiten in der aktuellen Krise deutlich gesehen. Zudem ist die Produktion in Bayern oftmals wesentlich umweltfreundlicher und mit deutlich weniger Treibhausgas-Emissionen verbunden als die Produktion außerhalb von Europa", erklärte der Staatsminster.

 

Ansprechpartner:

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 567/22
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit dem Werksleiter von Wacker, Dr. Peter von Zumbusch (zweiter von rechts) und weiteren leitenden Mitarbeitern auf dem Werksgelände in Burghausen. Foto: Elke Neureuther/StMWi
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit dem Werksleiter von Wacker, Dr. Peter von Zumbusch (zweiter von rechts) und weiteren leitenden Mitarbeitern auf dem Werksgelände in Burghausen. Foto: Elke Neureuther/StMWi
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