Aiwanger: "Wildtierunfälle verursachen Tierleid und Schäden in Millionenhöhe. Reduzierung durch Fahrassistenzsysteme ist möglich. Autohersteller müssen das umsetzen"

MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Autohersteller aufgefordert, Fahrassistenzsysteme zu entwickeln, die auch zur Vermeidung von Wildtierunfällen eingesetzt werden können. Bei einem Besuch Aiwangers im ADAC-Testzentrum Mobilität in Penzing (Landkreis Landsberg am Lech) informierte sich der Minister über die Möglichkeiten der Systeme. Aiwanger: "Technologisch ist es machbar, dass Fahrzeuge Zusammenstöße mit Wildtieren dank der Assistenzsysteme automatisiert vermeiden. Die Autohersteller müssen das jetzt zeitnah umsetzen. Dann würden viele Unfälle nicht passieren."

 

Der Bayerische Staatsminister kündigte an, sich bei der Bundesregierung und der EU dafür einzusetzen, damit entsprechende gesetzliche Rahmenbedingen optimiert werden. Neufahrzeuge müssen ab 2024 mit Systemen ausgestattet sein, die Kollisionen mit menschlichen Verkehrsteilnehmern wie Fahrradfahrern vermeiden. Diese Systeme sprechen aber vielfach nicht bei Wildtieren an, wie der Praxisversuch in Penzing zeigte. Bei einer Attrappe eines Fahrradfahrers bremste der Testwagen ab, bei einer Wildschwein-Attrappe dagegen nicht. 

 

Der ADAC testet im Testzentrum unter anderem Fahrerassistenzsysteme. In Deutschland gibt es jährlich etwa 270.000 Fälle von Auto-Kollisionen mit Rehen, Wildschweinen und anderen Wildtieren. Dabei werden knapp 3000 Autofahrer verletzt und es entsteht ein Schaden von knapp einer Milliarde Euro. Die meisten Unfälle ereignen sich von April bis Mai sowie aktuell in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis Dezember.

 

Wirtschaftsminister Aiwanger, der auch selbst Jäger ist: "Die vielen Unfälle mit Wildtieren verursachen Leid für Tier und teilweise auch Mensch, verbunden mit Sachschäden in gigantischer Höhe. Was technisch zur Vermeidung dieser Unfälle möglich ist, muss jetzt auch gezielter in der Praxis zum Einsatz kommen. Man kann diese massenhaften Wildunfälle sowohl aus Sicht des Tierschutzes als auch wegen der immensen volkswirtschaftlichen Schäden nicht mehr einfach so hinnehmen, wenn es Alternativen gibt."

 

ADAC-Vizepräsident Becker, der den Minister in Penzing begrüßte: „Technische Innovationen können die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden erheblich erhöhen. Im Fokus sind hier vor allem auch jene, die nicht im Fahrzeug sitzen: etwa Fußgänger und Radfahrer, aber auch Tiere. Dabei werden die Gefahren durch Wildunfälle weiterhin oft unterschätzt.“

 

Ansprechpartner:

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat

 

 


Pressemitteilung-Nr. 533/22
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (zweiter von links) und ADAC-Vizepräsident Klaus Ulrich Becker (rechts daneben) auf dem Gelände des ADAC-Testzentrums in Penzing. Foto: Elke Neureuther/StMWi
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (zweiter von links) und ADAC-Vizepräsident Klaus Ulrich Becker (rechts daneben) auf dem Gelände des ADAC-Testzentrums in Penzing. Foto: Elke Neureuther/StMWi
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