MÜNCHEN Bayern geht einen bedeutenden Schritt in Richtung Bürokratieabbau und Digitalisierung im öffentlichen Bereich. Ab sofort werden die Kehrbuchdaten des Landes zentral durch das Landesamt für Statistik (LfStat) erhoben, aufbereitet und auf einem innovativen Baublockmodell des Ökoenergie-Institut Bayern (ÖIB) an die bayerischen Kommunen ausgegeben. Dieses neue Verfahren bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, insbesondere im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung. Die strukturierte und geprüfte Datenbereitstellung ermöglicht eine bessere Grundlage für die Planung und Umsetzung der Energiekonzepte auf kommunaler Ebene. Kommunen müssen die Kehrbuchdaten nicht mehr, wie in anderen Bundesländern, einzeln bei den Bezirksschornsteinfegern anfordern, sondern erhalten alle relevanten Informationen zentral und effizient aus einer Hand.
„Mit dieser Initiative stärkt Bayern seine Position als Vorreiter bei der Digitalisierung und beim Bürokratieabbau“, erklärt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. „Mit der Digitalisierung der Kehrbuchdaten machen wir die Arbeit für unsere Gemeinden einfacher und effizienter. Sie erhalten die Daten zentral, können ihre Wärmeplanung besser vorbereiten und sparen dabei Zeit und Ressourcen. Am Ende profitieren auch die Bürger davon. Während in anderen Bundesländern die Daten noch manuell und dezentral erfasst werden, setzt Bayern auf eine moderne, digitale Lösung, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird.“
Das sogenannte Baublockmodell macht es leichter, die Daten datenschutzkonform in Verwaltungsprozesse einzubinden. "Gleichzeitig stellen wir weitere Daten bereit, zum Beispiel zu Wärmenetzen, Heizwerken, Solarthermie, Biomasse, tiefer Geothermie und Abwärme", so der Minister weiter.
Hintergrund:
Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) ist in Deutschland zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten und enthält eine Pflicht zur Wärmeplanung für alle Kommunen. Während Kommunen über 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2026 eine solche Wärmeplanung vorlegen müssen, läuft die Frist für kleinere Kommunen bis zum 30. Juni 2028. Als Unterstützung für die bayerischen Gemeinden wurde im Rahmen des Projektes des Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi), dem LfStat und dem ÖIB im Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) eine „Securebox Wärmeplanung“ eingerichtet. Die Securebox ist eine Cloud-Lösung und ermöglicht den sicheren Datenaustausch verbunden mit einer einfachen Handhabung. Auf dieser Plattform werden Datenpakete sowie Dokumente zur Unterstützung der kommunalen Wärmeplanung durch das LfStat bereitgestellt. Sie sind auf diesem Wege direkt für die Gemeinden nutzbar.
Kehrbuchdaten sind Aufzeichnungen des Schornsteinfegers über seine Tätigkeiten in einem bestimmten Gebiet. Sie geben Aufschluss über jeweilige Heizanlage vor Ort.
Ansprechpartnerin:
Franziska Wachtveitl
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 452/25

