Aiwanger: "Was muss eigentlich noch passieren, damit die Bundesregierung endlich konsequent Energiealternativen umsetzt?"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger kommentiert die Einschätzung der Bundesnetzagentur, die im kommenden Winter zumindest regional mit einem Gasmangel in Deutschland rechnet:

 

"Ich frage mich, was eigentlich noch passieren muss, damit die Bundesregierung endlich konsequent Energiealternativen umsetzt. Man rennt sehenden Auges in einen Gasmangel und weigert sich seit Monaten, die Laufzeitverlängerung für Isar 2 zu beschließen und zersägt stattdessen Gundremmingen, um die Wiederinbetriebnahme zu verhindern. Das ist eine vorsätzliche Gefährdung unserer Energieversorgung. Beide AKWs haben bisher 25 Prozent der bayerischen Stromversorgung abgedeckt.

 

Seit Monaten wird Gas in großem Umfang verbraucht, obwohl viele Unternehmen auf Knopfdruck auf Öl umstellen könnten, es aber wegen günstiger alter Gasverträge nicht tun. 30 Prozent des Gasverbrauchs verursachen private Haushalte. Heizen und Warmwasserbereitung mit Strom könnten je nach Stromnetz vor Ort für viele, wenn auch nicht für alle Haushalte eine technische Alternative zu Gas sein, die man finanziell gezielt fördern müsste, anstatt die Gasumlage zu verhängen. Der Bund sagt, wir hätten kein Strom-, sondern 'nur' ein Gasproblem, es folgen aber keine adäquaten gezielten Handlungen. Mittlerweile kann man sich auch nicht mehr hundert Prozent darauf verlassen, dass die Logistik für die Öl- und Kohlekraftwerke funktioniert. 

 

Anstatt all diese Baustellen gezielt abzuarbeiten, rechnet man seit Monaten immer wieder neu am Stresstest herum und stellt alle paar Wochen fest, dass die Zahlengrundlagen nicht mehr stimmen, weil man zum Beispiel den Beitrag der französischen Atomkraft überschätzt hatte. Vor diesem Hintergrund gibt es doch nur eine Konsequenz: Man muss alle Möglichkeiten ausschöpfen inklusive Laufzeitverlängerung und gegebenenfalls der Wiederinbetriebnahme der 2021 abgestellten deutschen AKWs, anstatt in einen Winter zu schlittern, in dem wir jetzt schon mit einem Ausfall der Gasversorgung rechnen müssen.“

 

 

Ansprechpartnerin:

Tanja Gabler

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 399/22
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