Aiwanger: "Interesse an nachhaltigen Angeboten steigt"

MÜNCHEN   Zum zehnten Mal hintereinander wächst der Tourismus in Bayern gegenüber dem Vorjahr. Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger: „Der Bayerntourismus ist ein Stabilitätsanker. Mit 100,9 Millionen Übernachtungen konnte 2019 der Rekordvorjahreswert um nochmals 2,2 Prozent gesteigert werden. Bei den Gästeankünften war es ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr.“ Insgesamt gab es erstmals über 40 Millionen Ankünfte von Gästen in Bayern im Jahr 2019.

 

Aiwanger weiter: „Wir nehmen diese Beliebtheit zum Anlass, die Nachhaltigkeit unserer Tourismuspolitik zu stärken, damit wir unsere Vorreiterrolle auch in Zukunft behalten. Das Interesse an nachhaltigen Angeboten steigt. Das bietet erhebliche Potenziale für die Weiterentwicklung des Tourismus in der Fläche. Der Tourismus soll noch mehr regionale Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen und von der Bevölkerung akzeptiert werden.“ Zudem veränderten die Digitalisierung und die steigende Mediennutzung die Geschäftsmodelle im Tourismus massiv. Auf Dauer könne die Querschnittsbranche Tourismus nur bestehen, wenn nicht nur ökonomische, sondern auch soziale und ökologische Aspekte stärker thematisiert würden. Tourismus in Bayern könne nur im Einklang mit Mensch und Natur funktionieren, sagte Aiwanger.

 

Um das Tourismusland Bayern in der digitalen Welt noch stärker zu präsentieren und die bayerischen Akteure im Tourismus fit für die Digitalisierung zu machen, müsse man Innovation, digitale Infrastruktur und Information voranbringen. Die für dieses Jahr geplante Gründung der „by.TM Kompetenzstelle Digitalisierung“ in Waldkirchen setzt hier an. Aiwanger: „Der Bayerntourismus soll nachhaltig und zukunftsfähig sein, deswegen schalten wir den digitalen Turbo ein.“

 

Im Rahmen der High-Tech Agenda Bayern werden für den Bereich Tourismus 30 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln veranschlagt, die Haushaltsverabschiedung durch den Landtag ist für April geplant.

 

„Hotellerie und Gastronomie sind die regionalen Wirtschaftsmotoren, sie sind Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung“, erläutert DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer, „doch obwohl die Umsätze steigen, sinkt aufgrund der überproportional gestiegenen Personalkosten in vielen Betrieben die Umsatzrendite.“ Aus diesem Grund fordert Inselkammer eine Entlastung der Gastronomiebetriebe: „Den reduzierten Mehrwertsteuersatz auch in diesem Bereich einzuführen, würde die Betriebe wirtschaftlich rentabler werden lassen, sie könnten in den Substanzerhalt investieren, die Investitionen kämen direkt der Wirtschaft zugute und der Ort würde sofort an Lebensqualität gewinnen. Wie gut das funktioniert, hat man bei der Hotellerie gesehen. Das sage übrigens nicht ich, das sagt auch der aktuelle Betriebsvergleich für Hotellerie und Gastronomie in Bayern“, so Inselkammer. „Wenn dann noch ein weniger bürokratisches Umfeld geschaffen werden würde, das wieder mehr selbstverantwortliches Handeln zuließe und das Arbeitszeitgesetz an die Lebenswirklichkeit angepasst werden würde, wäre der Branche extrem geholfen“, sagt Inselkammer.

 

Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) geht mit soliden Zahlen und mit Fußballweltmeister Philipp Lahm als starkem Partner in das neue Tourismusjahr. Rund 5,7 Millionen Ankünfte bedeuteten 2019 ein Plus von 0,7 Prozent, rund 24,3 Millionen Übernachtungen eine Zunahme um 0,2 Prozent. Philipp Lahm, Kapitän des deutschen Weltmeister-Teams und Unternehmer, ist nicht nur das Gesicht einer groß angelegten Marketingkampagne unter dem Hashtag #gesundkannjeder. Gemeinsam mit seinem Expertenteam und dem BHV entwickelt Lahm Gesundheitsprogramme, die nur in den bayerischen Heilbädern und Kurorten angeboten werden. „Wir stärken mit dieser Kooperation die Bekanntheit und das Image der einzelnen Heilbäder und Kurorte unter dem Dach unserer Marke ‚Gesundes Bayern‘“, so der BHV-Vorsitzende Klaus Holetschek. „Ziel der Kooperation ist es, das Image der Heilbäder und Kurorte zu verjüngen und neue Zielgruppen zu gewinnen.“ Die Gesundheitsprogramme sollen die Menschen für einen gesunden Lebensstil begeistern, die Bekanntheit der Heilbäder und Kurorte und der Marke Gesundes Bayern steigern. Die Programme werden derzeit entwickelt, der Start für buchbare Pakete ist für Sommer 2020 geplant.

 

„Bayern ist und bleibt Urlaubsland Nummer 1. Potenziale sehen wir aber noch im Bereich Haupturlaub. Mit unserem Kommunikationsschwerpunkt Urlaub am Wasser greifen wir ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Haupturlaub auf und wollen so das Segment der Reisen ab fünf Tagen ausbauen und gleichzeitig die touristische Wertschöpfung vor allem in den ländlichen Räumen stärken“, sagt Barbara Radomski, Geschäftsführerin der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH (by.TM). „Der Fokus auf den Nahurlaub am Wasser kommt zudem der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten im Tourismus nach. Ein Thema, das wir in den kommenden Jahren noch stärker in unserer Strategie verankern werden“, so Radomski. Mit einer integrierten Kampagne wird die by.TM daher ab 2020 Bayern als perfekte Destination für den Sommerurlaub und somit für die Haupturlaubsreise positionieren. Seen und Flüsse prägen das Landschaftsbild im Freistaat und bieten perfekte Bedingungen für unterschiedliche Freizeitaktivitäten. „Wichtig ist uns dabei, die Einzigartigkeit des Urlaubserlebnisses aufzuzeigen, denn bei uns tauchen Gäste nicht nur in die bayerischen Seen und Flüsse, sondern auch ins bayerische Lebensgefühl ein. Mit den persönlichen Tipps unserer Bayern-Botschafter für ihre Lieblingsorte und Aktivitäten an den Gewässern ihrer Heimat zeigen wir die ganze Vielfalt der Möglichkeiten für einen Urlaub am Wasser in Bayern“, sagt Radomski abschließend.

 

Fotos zur Veranstaltung stehen zum Download zur Verfügung unter: www.stmwi.bayern.de/service/mediathek.

 

Dr. Sandra Nißl, stv. Pressesprecherin

Tel.: 089/2162-2612

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Pressemitteilung-Nr. 23/20
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